Monat: Februar 2012

Noch ist Polen nicht verloren oder das (subjektive) polnische ABC: C wie (tłusty) czwartek (Fettdonnerstag)

Czwartek [tschvartek] ist die polnische Bezeichnung für Donnerstag. Und ein Donnerstag im Jahr ist in Polen ganz besonders: der letzte Donnerstag vor dem Aschermittwoch. Während man in Deutschland Weiberfasching, den Schmotzigen Donnerstag oder andere regionale Varianten feiert und sich auf die Krawattenjagd aufmacht, dreht sich in Polen alles um die pączki [pontschki]. Diese sind nichts anderes als die deutschen Krapfen (hierzulande ja auch als Berliner oder Pfannkuchen bekannt). Der große Unterschied besteht aber darin, dass sie in Polen traditionell nur mit Marmelade, meistens mit Hagebuttenkonfitüre, gefüllt sind, polenweit einheitlich einfach als pączki (wortwörtlich: Knospen) bezeichnet werden und an diesem einen […]

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Noch ist Polen nicht verloren oder das (subjektive) polnische ABC: B wie bigos

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Mit der Liebe zu bestimmten Ländern und Kulturen kann sich die Sache ähnlich verhalten. Im Falle von Polen wird es für Vegetarier eher Liebe auf den zweiten Blick sein, denn Fleisch ist in der polnischen Küche mehr als allgegenwärtig.
Bigos, eine Art Eintopf aus Sauerkraut, Wurst, Pilzen und verschiedenen „geheimen“ Zutaten ist ein altpolnisches (aber auch litauisches und weißrussisches) Nationalgericht, dem man in Polen in verschiedensten Variationen auf Schritt und Tritt begegnen wird. Ein Foto (auf dessen Veröffentlichung ich als Vegetarierin lieber verzichten möchte) und ein mögliches Rezept findet man hier.
Doch bigos ist gleichzeitig auch […]

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Wisława Szymborska († 1.02.2012)

Gestern ist die polnische Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska im Alter von 88 Jahren gestorben. Die bescheidene und äußerst humorvolle Dichterin, die mehrmals in der Öffentlichkeit ihr Leben in zwei Abschnitte teilte, nämlich „vor der Nobel-Tragödie und nach der Nobel-Tragödie”, hinterließ ein immenses Werk, von dem gestern viele Polen auf Facebook sofort an dieses Gedicht denken mussten:
Kot w pustym mieszkaniu
Umrzeć – tego się nie robi kotu.
Bo co ma począć kot
w pustym mieszkaniu.
Wdrapywać się na ściany.
Ocierać między meblami.
Nic niby tu nie zmienione,
a jednak pozamieniane.
Niby nie przesunięte,
a jednak porozsuwane.
I wieczorami lampa już nie świeci.
Słychać kroki na schodach,
ale to nie te.
Ręka, co kładzie rybę na […]

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