Polnische Andrzejki – ein bisschen Weissagung vor dem Advent

Andrzejki, die Andreasnacht, ist in Polen ein Anlass zu feiern und in die Zukunft zu blicken. Am Abend des 29. Novembers, am Vorabend des Namenstags von Andrzej / Andreas, finden in Polen kleine und große Partys statt. Es wird nicht nur getanzt und gefeiert. Im Mittelpunkt stehen besonders bestimmte Rituale der Weissagung.

Am häufigsten ist das Wachsgießen (ähnlich wie das deutsche Bleigießen zu Silvester). Das erhitzte und geschmolzene Wachs wird, traditionell durch einen Schlüsselring, in eine Schüssel kaltes Wasser gegossen und nachdem die Wachsform kalt ist, wird sie im Dunkeln vor einer Kerze gehalten. Der auf die Wand geworfene Schatten verrät die Zukunft und alle Partygäste versuchen, die Botschaft zu entschlüsseln.

In einem anderen Spiel ziehen unverheiratete Frauen ihre linken Schuhe aus und stellen sie alle nacheinander Richtung Tür auf. Die Frau, deren Schuh als erster die Türschwelle überschreitet, wird als erste heiraten.

Unter Bechern versteckte Gegenstände können auch zukunftsweisend sein. Ein Ring bedeutet Heirat, eine Münze Reichtum, ein Schnuller ein Kind, ein Kreuz das Leben als Nonne oder Mönch, eine Muschel Reisen usw.

Die polnische Andreasnacht ist in Wirklichkeit die letzte Möglichkeit zum Feiern vor dem schon am nächsten Tag beginnenden Advent, welcher in Polen als Fastenzeit gilt und sehr besinnlich ist.

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