Es ist viel mehr als nur eine Liebesgeschichte in Schwarz-Weiß, die in den Zeiten des Kalten Krieges spielt. Der polnische Oscar-Kandidat, der zwar leer ausgegangen ist, aber bereits auf zahlreichen europäischen Festivals preisgekrönt wurde, ist äußerst sinnlich und poetisch.
Der Film spielt im kommunistischen Polen der 1950er und 1960er Jahre und teilweise auch in Paris. In der polnischen Provinz treffen sich der Musiker Wiktor, der ein Folklore-Ensemble zusammenstellen soll, und eine junge Frau, Zula, die an dem Casting teilnimmt. Es beginnt eine Liebesbeziehung mit vielen Widersprüchen und Wendepunkten, wobei die politischen Umstände auch eine große Rolle spielen und sehr gelungen und präzise dargestellt wurden. Sehr gut kommt hier die „slawische Seele“ mit ihrer Melancholie zum Tragen. Alles wird durch vielseitige Filmmusik begleitet, darunter auch Jazz, Volksmusik und französische Chansons.
Als Leitmotiv zieht sich durch den gesamten Film das Volkslied Dwa serduszka, cztery oczy (auf Deutsch: „Zwei Herzen, vier Augen“), das Zula über die Jahre hinweg in unterschiedlichen Versionen singt.
Ich persönlich war anfangs skeptisch, aber wurde sehr positiv überrascht und die Bilder mit der Musik aus diesem Film werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Das Filmteam
Regie: Pawel Pawlikowski
Darsteller: Joanna Kulig, Tomasz Kot, Borys Szyc, Cédric Kahn, Agata Kulesza
Drehbuch: Pawel Pawlikowski, Janusz Glowacki
Kamera: Lukasz Zal
Musik: Marcin Masecki
Produktion: Polen / Großbritannien / Frankreich 2018
Dauer: 89 Min.