Noch ist Polen nicht verloren oder das (subjektive) polnische ABC: R wie religia (Religion)

Polen ist ein sehr katholisches Land. Stimmt das?

Laut einer Umfrage des polnischen Meinungsforschungsinstituts CBOS, welche im November 2011 durchgeführt wurde, deklarieren sich ca. 95% der Polen als katholisch.

Licheń – eine berühmte polnische Pilgerstätte

Die katholische Kirche hat in Polen eine sehr wichtige Rolle in der turbulenten polnischen Geschichte gespielt – für den polnischen Unabhängigkeitskampf während der Teilungen, während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, sowie während des Kommunismus. Sie unterstützte den Widerstand und die Oppositionellen. Die Wahl des Polen Karol Wojtyła zum Papst im Jahre 1978 hat die antikommunistische Oppositionsbewegung beflügelt und mit zur politischen Wende beigetragen.

Doch nach 1989 hat die Rolle der polnischen Kirche nachgelassen. Auch wenn die polnischen Kirchen im westeuropäischen Vergleich brechend voll sind, gibt es immer mehr Polen, die zwar gläubig sind, aber ihren Glauben nicht praktizieren (eine polnische Bezeichnung dafür: wierzący-niepraktykujący (nichtpraktizierende Gläubige). Nicht ohne Bedeutung sind dabei solche kontroversen gesellschaftlichen Themen wie die Abtreibung, Sex vor der Ehe oder Homosexualität, oder aber auch der Extremismus des Radiosenders Radio Maryja, der seitens der katholischen Kirche geduldet wird.

Katholische Kirchengebäude wird man zwar in Polen auf Schritt und Tritt treffen, aber die restlichen 5% der Polen aus der am Anfang zitierten Umfrage haben selbstverständlich auch ihre Gotteshäuser, denen man, je nach der Region Polens, seltener oder häufiger begegnen wird, denn unter den anderen größten Religionen und Konfessionen in Polen sind laut dem polnischen Hauptstatistikamt u.a.: das russisch-orthodoxe Bekenntnis (ca. 500.000 Gläubige), der Protestantismus (ca. 158.000 Gläubige), der Islam (2.700 Gläubige), das Judentum (1.400 Gläubige), sowie Hinduismus und Buddhismus (insgesamt ca. 9.100 Gläubige).

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